Die Sächsische Schweiz ist ein Teil des grenzübergreifenden Elbsandsteingebirges und der einzige Nationalpark in Sachsen.
In der Sächsischen Schweiz gibt es eine große Anzahl von Grotten und Höhlen, die sich neben den hohen Sandsteinbergen, die wie überdimensionierte Nadeln in den Himmel ragen, den dichten Buchenwäldern und Wildbächen verstecken.
Mehrere Hundert große und kleine Höhlen wurden man bisher entdeckt, mal ganz abgesehen von den weit überhängenden Felsplatten unter denen man sich zum Teil auch wie in einer großen Grotte fühlen kann. Auf jeden Fall aber bieten sie einen Schutz bei plötzlich einsetzendem Regen.
Hier in der Sächsischen Schweiz gibt es wohl die größte Ansammlung an Grotten und Höhlen auf einem Haufen. Entdeckt und erforscht haben Sie mittlerweile rund 400. Dabei unterscheidet man zwischen Schichtfugenhöhlen - entstanden durch Gesteinsauflösung und Abtragung (Korosion und Erosion) und den Klufthöhlen - entstanden durch tektonische Gebirgsbewegungen.
Eine Wanderung durch die Sächsische Schweiz und ganz speziell eine Höhlenwanderung ist schon ein besonderes Erlebnis - das sollte man sich nicht entgehen lassen!
Sie kennen sicher alle eine Tropfsteinhöhle mit ihren typischerweise wunderschönen Gebilden von Stalaktiten und Stalagmiten. Solche Gebilde gibt es hier in den Höhlen nicht.
In den Höhlen und Grotten der Sächsischen Schweiz gibt es nur sehr geringe Ablagerungen und das sind dann mehr kalkhaltige Sinterbildungen, aus denen das gesamte Elbsandsteingebirge besteht.
Trotzdem haben Höhlen natürlich immer etwas Geheimnisvolles. Fast jeder hat das Bedürfnis eine Höhle oder Grotte zu betreten bzw. zu besteigen.
Ein bisschen unheimlich, kalt und fremd - das reizt.
Alle Höhlen und Grotten hier vorzustellen würde den Rahmen sprengen. So haben wir einige sehr interessante heraus gesucht - ganz ohne Wertung. Finden Sie einfach Ihre ganz persönliche Lieblingshöhle in Sachsen bzw. stellen Sie sich aus den einzelnen Höhlen eine Höhlenwanderung zusammen!
Die Bellohöhle
Durch eine eingestürzte Felsgruppe ist diese sog. Blocktrümmerhöhle entstanden. Sie soll ca. 40 m lang sein und hat mehrere Zimmer, Hohlräume die übereinander liegen und durch Stollen miteinander verbunden sind, ein kleiner Irrgarten.
Dieser im Pfaffensteinmassiv liegenden Höhle wird der Schwierigkeitsgrad mittelschwer zugeordnet und es gibt einige sehr enge Stellen.
Obere Bielatalhöhle
Hierbei handelt es sich um eine recht kleine Höhle. Das sog. Mundloch - so wird der Eingang in eine Höhle genannt - ist mit 40 cm recht eng und nach ca. 5 m geht es dann nach unten - zum unteren Mundloch.
Striptease Höhle
Ein recht ungewöhnlicher Name für eine tektonische Klufthöhle. Aber dieser Name hat seine Berechtigung. Es gibt hier einen rund 6 m langen Schlupf, den man am besten rücklings durchkriegt und ein sehr enges Mundloch. Es kann durchaus mal vorkommen, dass man sich die Hose abstreift - also ungewollt Striptease macht.
Kleinsteinhöhle
Bei der Kleinsteinhöhle handelt es sich um ein Felsentor auf dem Kleinstein. Vom Felsentor aus genießen Sie einen sehr schönen Ausblick auf das Kirnitzschtal, das Große Pohlshorn und die wildromantische Landschaft der Hinteren Sächsischen Schweiz. Der Kleinstein ist ein Geheimtipp für Wanderer, denn im Gegensatz zu den anderen Höhlen der Region ist sie recht unbekannt und daher nicht so überlaufen wie die bekannteren Höhlen und Felsentore.
Tiefe Höhle
Das Mundloch führt ungefähr 2 m hinein, bevor es dann leicht abfallend in einen Eisraum geht. Weiter über einen recht engen Abstieg in einen kleineren Raum.
Diese Höhle eignet sich für einen Ausflug mit der ganzen Familie, allerdings sind Kletterseile schon ratsam.
Bennohöhle
Eine Einsturzhöhle im Bielatal. Unbedingt eine Taschenlampe mitnehmen, damit alle Winkel auch richtig erkundet werden können.
Diebskeller am Quirl
Dies ist die beeindruckenste und größte Höhle der Sächsischen Schweiz. Sie ist 29 m lang und bis zu 8 m breit und erreicht eine Höhe zwischen 2 und 4 m. Immerhin kommt sie auf über 230 m2 auf 2 Etagen.
Im großen Raum gibt es einen steinernen Tisch aus dem Jahr 1755. Hier haben damals hochherrschaftliche Jagdgesellschaften gefeiert.
Heute wird dieser Raum oftmals zum Boofen benutzt. Eine Boofe - abgeleitet von pofen gleich schlafen - ist eine Übernachtungsstelle im Freien bzw. in einem geschützten natürlichen Raum.
Leider wird dabei auch illegal Feuer gemacht und das schadet der Höhle. Der Sandstein ist schon schlimm verrußt.
Rund um den Quirl - einem der vielen Tafelberge hier - gibt es noch mind. 13 weitere Höhlen, auch in unmittelbarer Nachbarschaft des Diebskeller.
Wanderwege führen von einer Höhle zur anderen.
Gautschgrotte
Nicht unbedingt sofort zu sehen ist diese Grotte. Den Rahmen bildet eine 18 m hohe Felswand die große Überhänge hat.
Bizarre Eisgebilde im Winter und ein üppig grüner Moosteppich machen diese Grotte etwas mystisch.
Heringshöhle
Nein, hier gibt es keine Heringe. Es war vielmehr Gustav Hering der 1899 diese Höhle entdeckte und für die Öffentlichkeit zugänglich machte. Die Heringshöhle ist sehr gut für einen kleinen Ausflug geeignet, auch als Familie mit Kindern. Durch den Teufelsgrund wandern Sie zur Heringshöhle. Der "Rundweg Teufelsschlucht" macht vor allem Kindern Spaß. An der Heringshöhle angekommen können Sie diese durchqueren und an anderer Stelle wieder verlassen.
Hickelhöhle
Erreicht man das Ende der Hickelschlucht haben Sie einen zauberhaften Blick auf die Hickelhöhle.
Es ist eine Schichtfugenhöhle von 14 m Länge. Sehr beliebt bei den Wanderern als Rastplatz und auch als Schutz vor Regen, bevor sie weitergehen um den Aufstieg nach Hinterhermsdorf zu wagen.
Gamrighöhle
Die Gamrighöhle finden Sie auf dem ca. 250m hohen Gamrig. Es handelt sich um eine Schichtfugenhöhle. Aus der Höhle wurde sogar schon Sandstein gewonnen, der dann als Scheuersand verkauft wurde.
Kleinhennersdorfer Höhlen
Die Kleinhennersdorfer Höhlen liegen auf dem gleichnamigen Berg, dem Kleinhennersdorfer Stein und eignen sich perfekt für eine Höhlenwanderung - es sind die Lichterhöhle, die Eishöhle und die Hampelhöhle. Es gibt eine schöne Rund-Wanderung mit Höhlentour, ausgehend vom Ort Kleinhennersdorf führt der Alte Schulweg auf den Kleinhennersdorfer Stein. Hier können Sie die Lichterhöhle, die Eishöhle und die Hampelhöhle besuchen. Schließend führt der Rundweg zurück nach Kleinhennersdorf.
Marienhöhle
Sehr eindrucksvoll sind die Felsen der Bärenfangwände. Bei einem Aufstieg erleben Sie immer wieder tolle Ausblicke auf die Felswände und die Landschaft der näheren und weiteren Umgebung. Am Aufstieg durch das Hintergründel finden Sie die imposante Marienhöhle. Nicht weit von der Höhle führt auch der Gehackte Weg vorbei, der zur einer Wanderung zum Kleinen Kuhstall einlädt.
Kuhstall
Auch der Kuhstall ist einen Ausflug wert. Es handelt sich hierbei nicht um eine Grotte, obwohl es fast wie eine erscheint, sondern ein großes Felsentor, von dem aus Sie einen herrlichen Panorama-Ausblick auf die Landschaft des Elbsandsteingebirges genießen können.
Das Felsentor "Kuhstall"
Wie schon erwähnt - es handelt sich hier nur um einen kleinen Ausschnitt aus der Vielzahl der Höhlen in Sachsen.
Die kleine Feenhöhle liegt in der Nähe von Kyjov am Bach Kirnitzsch (Krinice). Es handelt sich dabei um einen überhängenden Felsen und einen unterirdischen Raum. Im Winter werden die vielen Eiszapfen und anderen Eisformationen mit Kerzen beleuchtet und damit sehr sehenswert, nicht nur für Höhlenliebhaber.
Eines sei von vornherein gesagt: Gehen Sie niemals allein in eine Höhle!
Entweder Sie verfügen über die entsprechende Ausrüstung und betreten die Höhle mit vorsichtig mit Freunden oder Familie, oder im Zweifelsfall betreten Sie die Höhle möglichst nur mit sachkundiger Führung. So schön und bezaubernd sie auch sind - sie bergen auch Gefahren.
Und noch ein ganz wichtiger Hinweis: Verhalten Sie sich in den Höhlen besonnen, bleiben Sie auf den festgelegten Routen und stören Sie nicht die hier lebenden Kleinlebewesen. Vor allem aber belästigen Sie keinesfalls die hier zum Teil lebenden bzw. schlafenden Fledermäuse - etwa durch Anleuchten mit der Taschenlampe. Auch die über jahrhundertelang gewachsenen Pflanzen wie Moose und Flechten - und seien sie auch noch so unscheinbar - müssen unversehrt bleiben.
Lichtquellen sollten ausschließlich elektrisch sein. Offene Flammen wie z.B. Kerzen oder Fackeln bilden Ruß und damit Ablagerungen, die den empfindlichen "Organismus Höhle" leicht stören können. Außerdem kann nicht überall der Rauch abziehen.
Beim Begehen einer Höhle, in der man Klettern muss, ist ein Vorwissen und auch Erfahrung im alpinen Bergsteigen von großem Vorteil. Es sollte sich von selbst verstehen, dass Menschen, die unter Klaustrophobie (Platzangst) leiden, niemals eine Höhle betreten sollten.
Wenn Sie Ihre persönlichen Grenzen kennen und sich fit fühlen, dann gilt es noch eine passende Ausrüstung mitzubringen. Dazu gehört gutes Schuhwerk - möglichst hohe Wanderstiefel, Taschenlampen - am besten eine LED Stirnleuchte, derbe Kleidung die auch mal Schmutz vertragen kann, Kletterseile und -gurte und vielleicht einen Helm. Gut gerüstet und organisierten Gruppen, möglichst mit der schon erwähnten sachkundigen Führung, kann das Abenteuer beginnen.
Neben den zahlreichen Höhlen gibt es auch eine ganze Reihe an Bergwerken im Bundesland Sachsen, die sich für einen Ausflug samt Besichtigung eignen:
Im Sächsischen Vogtland wurde früher im Alaunbergwerk „Ewiges Leben“ in Plauen Alaunschiefer abgebaut. Zinn und Uran wurde im Besucherstollen am Schneckenstein in Tannenbergsthal gewonnen.
Im Schaubergwerk "Frisch Glück Glöckl" in Johanngeorgenstadt können Sie sogar selbst ausprobieren, wie sich die Arbeit in einem Bergwerk in alten Zeiten angefühlt hat.
Den Molchner Stolln gibt es schon seit dem 15. Jahrhundert. Seit über 80 Jahren fungiert er als Bergwerk mit Besichtigungsmöglichkeit.
Seit 1926 ist das ältestes Schaubergwerk in Sachsen in Betrieb. Es befindet sich im Ort Grünhain-Beierfeld.
Im Erzgebirge finden Sie den Karl-Liebknecht-Schacht in Oelsnitz.
In Annaberg-Buchholz warten gleich zwei Bergwerke auf Besucher: der Dorothea-Stollen, wo Sie sogar eine Bootsfahrt durch unterirdische Seen mitmachen können, und den Markus-Röhling-Stolln, in dem früher Silber, Kobalt und Uran abgebaut wurde.
Entlang der bekannten Silberstraße im Erzgebirge finden Sie zahlreiche historische Hinweise und Sehenswürdigkeiten rund um den Silberabbau. Direkt an der Grenze zu Tschechien können Sie im Ort Zinnwald-Georgenfeld sogar ein länderübergreifendes Bergwerk besichtigen. Schauen Sie sich doch mal die unterirdische Grenze an, eine Besonderheit, die es nur hier gibt!
Dies war nur eine kleine Auswahl, denn es gibt in Sachsen noch viele weitere Bergwerke und Stollen, die Sie besichtigen können.
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